Epischer Kampf von Atoso und Lilli-Marie Engels im Grossen Preis von Lotto Hamburg

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19:15 Uhr


Ein epischer Kampf und am Ende nur noch pure Glücksgefühle und Frauenpower: Neu-Berlinerin Lilli-Marie Engels konnte es kaum fassen - im Grossen Preis von Lotto Hamburg (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.000 m) am Donnerstagabend auf der Galopprennbahn Hamburg-Horn rang die 24-jährige Rennreiterin auf dem 14:1-Außenseiter Atoso noch Dolomit “nieder”. Mit einer atemberaubenden Energieleistung vor 3.580 Zuschauern sicherten sich Atoso und Engels doch noch den Sieg vor dem zuvor vorbei gezogenen Dolomit (Bauyrzhan Murzabayev). Dabei sorgte sie auf dem von Sarka Schütz (Berlin-Hoppegarten) für Besitzer Ingolf Heinecke trainierten fünfjährigen Wallach für eine große Überraschung und feierte ihren ersten Gruppe-Erfolg im Rennsattel.

Von der Spitze aus kontrollierte die Amazone die Szenerie, musste aber auf der Geraden den außen angreifenden Dolomit kurz passieren lassen. Der Wallach, der sogar schon auf Schnee in St. Moritz erfolgreich gewesen war, schien auf der Siegerstraße, aber Lilli-Marie Engels mobilisierte noch einmal neue Reserven und drehte die Partie kurz vor dem Ziel hauchdünn. Beim 19. Start war es der sechste Treffer für Atoso, der erste auf Gruppe-Parkett, wo er 2023 schon Zweiter im WETTSTAR.de – Preis der Deutschen Einheit gewesen war.

„Mir fehlen die Worte“

„Mir fehlen die Worte“, gab Lilli-Marie Engels Engels nach dem Rennen zu. „Atoso ist ein ganz besonderes Pferd für mich. Was er heute gezeigt hat, ist der Wahnsinn. Er brauchte einen Moment zum Durchpusten, dann kam er groß wieder.“

Trainerin Sarka Schütz war ebenfalls emotional sehr bewegt: „Ich muss das erst einmal verdauen. Ich wusste, dass Atoso ein gutes Pferd ist, aber er hatte leichte gesundheitliche Probleme, und sein letztes Rennen war ganz verkorkst. Er hatte mir im Training sehr gut gefallen, doch wäre ich mit einem Geldrang im Vorfeld zufrieden gewesen. Nun wurde ein Traum wahr. Ich bin überglücklich.“

Atoso ist das erste Pferd von Besitzer Ingolf Heinecke. 32.000 Euro betrug die Prämie.  „Wir haben einen Volltreffer gelandet. Man hatte uns schon gutes Geld für ihn geboten, aber wir haben ihn behalten und werden das auch weiterhin tun“, schilderte der Neuenhagener.