Der Jahresrückblick 2015 aus Sicht der Hamburger Besitzer

Das beste Hamburger Pferd der vergangenen Jahre, der aus der Zucht von Hannes K. Gutschow stammende Earl of Tinsdal,  hat nach einem vierten Platz im Gerling-Preis in Köln den Rennstall verlassen und nimmt nun eine verdiente Tätigkeit als Deckhengst im Gestüt Helenenhof auf. Damit ist für die Saison 2015 nach einem neuen Hamburger Crack zu suchen, wobei die Suche auf das Umland ausgedehnt werden soll, da auch hier passionierte Aktive den Rennsport betreiben. Ein so gutes Pferd wie  Earl of Tinsdal hat sich nicht gezeigt. Die Wertungen der Erfolge  bleiben am Ende sehr persönlich.                                                                *

Immerhin hattenn sich drei Hamburger  Pferde für das IDEE 146. Deutsche Derby qualifiziert. Als der Beste aus diesem Trio hat sich Fair Mountain erwiesen. Gleich zu Beginn der Grünen Saison siegte er im traditionellen Sieglosenrennen  für Dreijährige am Karfreitag in Bremen, das schon mehrmals von späteren Derbysiegern gewonnen wurde. Mit einem dritten Platz im Frühjahrspreis des Bankhauses Metzler (Gr.III) qualifizierte er sich für das Derby, in dem er in den Farben des Stalles Margarethe einen sehr guten dritten Platz belegen konnte. Obwohl er auch in der weiteren Saison sieglos blieb, zeigte er mit einem weiteren dritten Platz im Großen Preis von Bayern /Gr.I). dass er im großen Sport das konstanteste Hamburger Pferd war.                                                             *

Die beiden anderen Starter aus Hamburg konnten im Derby keine besonderen Akzente setzen. Koffi Prince aus dem Rennstall Darboven war zwar lange an der Spitze des Feldes auszumachen, war dann am Ende aber geschlagen. Er gewann aber noch ein Sieglosenrennen in Dresden und als Jahreshöhepunkt einen Ausgleich I in Hoppegarten. Shining Rules aus dem Stall Winterhude hatte vor dem Derby ein Sieglosenrennen in Hannover gewonnen. Nachdem im Derby der olympische Gedanke im Vordergrund stand, folgte im weiteren Jahr noch ein Sieg im Ausgleich III in Köln.                                                            *

Das vielleicht beste Pferd gehört eigentlich nicht nach Hamburg und nur zum Teil ins Umland. Bernd Huckschlag aus Elmshorn gehört zum Teil das beste Hindernispferd Kazzio, der andere Eigner ist das Gestüt Riepegrund. Die Hamburger Rennbahnbesucher erinnern sich gerne an die Galavorstellung von Kazzio im Hamburger Seejagdrennen. Es folgten zwei weitere Siege in den Seejagdrennen von Bad Harzburg. Der absolute Höhepunkt folgte dann mit dem Sieg im zur Gruppe I zählenden Gran Premio Merano unter dem erneuten Champion der Hindernisreiter, dem gebürtigen Hamburger Cevin Chan.

Bernd Huckschlag betreibt auch den sehr erfolgreichen Stall Seseke. Der Senior im Stall Standby Junior hat zwei Rennen in Frankreich gewonnen, wurde dorthin auch verkauft. La Carolina kam zu einem Sieg in Hoppegarten. Venezianus gewann ein Handicap in Baden-Baden und Freedom Time gewann vier  Handicaps in Folge.                                                          *

Ein immer häufiger in Erscheinung tretender Stall ist der Stall Winterhude, eine vierköpfige Besitzergemeinschaft um den Hamburger Rennbahnarzt Dr. Peter Wind. Der Stall, der von Mitbesitzer Daniel Delius gemanagt wird, war schon im Zusammenhang mit dem Derbystart von Shining Rules erwähnt worden. Die Erfolgsserie eröffnete Liro auf Sand in Dortmund. Der Wallach ließ diesem Sieg einen weiteren in Baden-Baden folgen. Racy Rules war in Verkaufsrennen in Compiegne und Straßburg erfolgreich und wurde dorthin nach seinen Siegen verkauft. Gegen Ende der Saison siegte Just New auf Sand in einem Handicap in Deauville. Und Nachwuchs für die neue Saison steht parat.                                                       *

Nach langer Abstinenz waren auch die Rennfarben des Präsidenten des Hamburger Renn-Clubs Eugen Andreas Wahler im Rennsport zu sehen und, wie es sich gehört, gleich mit einem Sieg auf unserer Horner Rennbahn. Studfarmer gewann hier unter Andrasch Starke einen Ausgleich IV. Zum zahlenmäßig häufigsten Sieger avancierte allerdings Interior Minister. Nach Siegen in Bad Harzburg, Hooksiel und Bad Doberan gab es einen wertvollen Sieg in einem Ausgleich II in Baden-Baden. Zum Abschluss folgte noch ein Sieg auf der Sandbahn in Dortmund.                                                        *

In Bargfeld-Stegen nördlich von Hamburg trainiert Dr. Rüdiger Stein-Schomburg. In seinen und  Sonja Stein-Schomburgs Farben siegte Ocario in Hoppegarten und Baden-Baden. Der für Judith Haar und Wolfgang Kannenberg-Haar trainierte Mastoso kehrte dreimal als Sieger zur Waage zurück.                                                         *

Der Stall Alster konnte sich über zwei Siege von Diani und einen Hamburger Sieg mit Coya freuen. Für den Stall Hamburg Connection war Quezon King erfolgreich. Der Stall Blankenese beschied sich mit zwei schönen Siegen von Ciocco Sam.                                                         *

Zum Schluss soll auf ein erfolgreiches Pferd hingewiesen werden, das für die Zukunft steht. Boscaccio war der einzige zweijährige Sieger für Besitzer aus Hamburg und Umgebung. Unter Dennis Schiergen gewann er für Rainer Hupe & Friends in Hannover eine Prüfung für zweijährige Sieglose bei seinem Debut und steht auch im Aufgebot für das IDEE 147. Deutsche Derby. Und wer das Rennen gesehen hat, hat den Hengst auf seinem Merkzettel.

Allen Aktiven aus Hamburg und Umland ein herzliches Hals & Bein für die Saison 2016 und vor allen Dingen: mögen Ihre Pferde immer auch gesund nach ihren Rennen zurückkehren.

Mit herzlichen Dankeschön an Rainer Homann für dieses Jahresrückblick!