Palladium sorgt erneut für Liberty Racing-Triumph im IDEE 155. Deutschen Derby
(Hamburg) Im wichtigsten Galopprennen des Jahres wurde am Sonntag auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn Geschichte geschrieben: Nur zwölf Monate nach dem Triumph mit Fantastic Moon gewann mit dem 24,3:1-Außenseiter Palladium erneut ein Pferd der großen Besitzergemeinschaft Liberty Racing. Jockey Thore Hammer-Hansen (24) schaffte es mit dem letzten Galoppsprung von Palladium das IDEE 155. Deutsche Derby (Gruppe I, 650.000 Euro, 2.400 m) zu gewinnen. Der Sohn des früheren Klassejockeys Lennart Hammer-Hansen gewann mit dem von Henk Grewe (Köln) trainierten Gleneagles-Sohn erstmals das Derby. Knapp dahinter folgte Borna (Andrasch Starke) und Augustus (Michal Abik), der nur einen weiteren Kopf zurück auf Platz drei einkam.
Atemberaubender Endspurt
Nach einem atemberaubenden Finish hatte der einstige 80.000 Euro-Kauf aus der Zucht der Stiftung Gestüt Fährhof (Sottrum) noch den zweiten Derby-Sieg für Liberty Racing geschafft und die 390.000 Euro Prämie für den Gewinner für seine vielköpfige Besitzerschar um Lars-Wilhelm Baumgarten eingaloppiert.
Nach dem vierten Rang im Sparkasse KölnBonn-Union-Rennen galt Palladium als chancenreicher Außenseiter in dem von Kaffeekönig Albert Darboven gesponserten Top-Event. Es war beim sechsten Start Palladiums zweiter Erfolg und der erste Derby-Sieg für Thore Hammer-Hansen, der zweite für Trainer Henk Grewe nach Sisfahan 2021.
Unter den Augen von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher kannte der Jubel um Palladium vor rund 14.000 Zuschauern und Zuschauerinnen keine Grenzen. Der Derby Italiano-Sieger Borna schien den Sieg schon vor Augen zu haben, ehe er noch abgefangen wurde. Augustus lief als Dritter, unweit geschlagen, ein großes Rennen vor Alleno, der immer vorne dabei war. Stingray konnte sich als Fünfter noch gut verbessern vor dem am Ende favorisierten Wintertraum, der sich nur noch auf Rang sechs schob. Der Favorit Narrativo blieb als Vierzehnter sehr blass.
STIMMEN zum IDEE 155. Deutschen Derby:
Thore Hammer-Hansen (Jockey von Palladium): „Da Palladium keiner der Favoriten war, war der Druck nicht so groß. Man konnte mehr wagen. Die Taktik hat geholfen. Palladium war deutlich ruhiger als zuletzt, er ist ja kein ganz einfaches Pferd. Alles hat perfekt funktioniert. Wir hatten unterwegs eine gute Lage, er hat toll beschleunigt. Der Rest ist Geschichte.
Henk Grewe (Trainer von Palladium): „Palladiums Arbeitsleistung am Montag war sehr bescheiden. Die Taktik war ausschlaggebend. Ich habe das Rennen gar nicht live gesehen, da ich bei Palladium an der Startstelle war. Gehört habe ich am Ende den Namen Palladium, er hat gewonnen, also war alles bestens. Ich habe das Rennen nun zweimal gewonnen in zehn Jahren als Trainer.“
Lars-Wilhelm Baumgarten (Mitbesitzer und Manager von Palladium): „Das Wunder ist geschehen. Wir haben die Taktik kurzfristig erst im Führring entschieden, auf der Zielgeraden ganz nach außen zu gehen, aber niemandem verraten. Henk Grewe hatte die Idee dazu. Palladium hat die Erfolgsspur von Fantastic Moon genommen und gewonnen. Wir sind überglücklich.
Markus Klug (Trainer u.a. von Borna): „Es ist natürlich sehr hart, nach Schwarzer Peter vor zwei Jahren erneut nach Zielfoto zu verlieren. Unsere Taktik wäre fast aufgegangen.“
Holger Faust (Manager von Borna): „Es ist schon eine bittere Niederlage, die schmerzt. Es wäre fast alles aufgegangen für uns, wir haben es mit Borna innen versucht, da es für uns keinen Grund gab, nach außen zu gehen. Bis fünf Meter vor dem Ziel war er vorne.“
Waldemar Hickst (Trainer von Augustus und Wintertraum): „Augustus ist ein Riesenrennen gelaufen. Wintertraum könnte auf diesem Boden die Distanz etwas zu weit geworden sein. Trotzdem ist auch er ein sehr gutes Pferd.“
World Pool-Umsatz von knapp 4,7 Millionen Euro im Derby
Zum zweiten Mal nach 2023 war das IDEE Deutsche Derby Bestandteil des World Pool. Nur die besten Rennen der Welt werden über diesen Weg einem Millionen-Publikum in aller Welt zugänglich gemacht. Initiiert wurde dieser Zusammenschluss der größten Rennsportnationen vom Hong Kong Jockey Club, Das Derby und drei weitere Prüfungen aus Hamburg wurden auch live nach Hong Kong und in 30 weitere Länder übertragen. Knapp 4,7 Millionen Euro wurden weltweit auf das IDEE 155. Deutsche Derby gewettet. Rund 13,5 Millionen Euro betrug der Wettumsatz in den vier Rennen des World Pools.Ein Rückzahler im Rahmenprogramm auf den Favoriten Kiko, der nicht in die Startbox einrückte, betrug ca. 1 Mio. Euro.