Starke mit Eye In The Sky im Langen Hamburger vorne

Nirgendwo hat er so viele Fans wie in Hamburg, und nach dem Super-Ritt am Sonntag auf Lovelyn im pferdewetten.de-Großen Hansa Preis zauberte der aus Stade stammende Andrasch Starke auch am sonnigen Dienstagabend vor 7.000 Besuchern eine Glanzleistung auf den sonnenüberfluteten Rasen der Horner Galopprennbahn.

Im Langen Hamburger (Listenrennen, 25.000 Euro), dem mit 3.200 Metern längsten Flachrennen der Derby-Woche, war Starke der entscheidende Erfolgsgarant im Sattel des Schweden Eye In The Sky. Denn während des gesamten Marathons hatte der Star-Jockey auf dem vierjährigen Schimmel im Besitz der Scandinavian Racing Stables die Pole-Position. Und mit einer riesigen Energieleistung und brillianter Einteilung wehrte er alle starken Attacken der gesamten internationalen Konkurrenz ab.

Zu Beginn der Zielgeraden versuchte Andrasch Starke mit dem 47:10-Mitfavoriten vorne einen Satz und hielt tatsächlich eine halbe Länge Vorsprung auf die kämpfenden Gegner. „Ich konnte an der Spitze schalten und walten, wie ich wollte. Mein Kompliment gilt aber seiner Mannschaft, denn sie haben das Pferd in Skandinavien bestens vorbereitet und in dieser Verfassung auch während der Reise gehalten“, berichtete der Siegreiter, den man nun „Ironman“ nennen könnte.

Trainer von Eye In The Sky, der nun 14.000 Euro verdiente und bei einer Gewinnsumme von 258.061 Euro steht, ist Niels Petersen in Oslo. „Eigentlich sollte er weiter hinten gehen, aber da kein Tempo war, hat sein Jockey das selbst übernommen. Unser Pferd hatte ja Top-Formen gezeigt, auch in Dubai“, verriet der Coach.

Die Engländerin Alwilda (im Besitz von Tetra Pack-Erbin Kirsten Rausing) rackerte ebenfalls bis zum Schluss weiter und verteidigte den zweiten Platz unter Adrie de Vries. „Wie die Siegerin ging sie allerdings nicht, hat aber unverdrossen gefightet“, sagte der deutsche Jockey-Champion.

Die internationale Dreierwette machte der Favorit Trip To Rhodos aus Tschechien als Dritter perfekt, der vom letzten Platz noch mächtig aufdrehte, aber zu viel aufholen musste. Ein mehr als sehenswertes Langstrecken-Rennen.

Nur eine halbe Stunde später stand mit dem Alpine Motorenöl-Seejagdrennen (20.000 Euro, 3.600 m) das Zuschauer-Spektakel des Meetings und höchstdotierte Hindernisrennen Deutschlands an, da der Sponsor Hermann Schröer-Dreesmann nach der Wetter-bedingten Absage im Vorjahr die Dotierung kurzerhand verdoppelt hatte.

Und dieses Highlight war das Rennen eines Pferdes – des siebenjährigen Wallachs Kazzio, der Bernd Huckschlag und dem Gestüt Riepegrund gehört und das Champion-Team Jockey Cevin Chan und Trainer Pavel Vovcenko vertrat. Nur im See verlor der zum sechsten Mal über Sprünge erfolgreiche Crack seine Position, doch schon in vorentscheidender Phase bewies er seine große Klasse und distanzierte Ländler sowie Supervisor und den Veteran Alanco (14 Jahre) souverän mit sechs Längen und mehr. „Er hat so viel Klasse in diesem Metier. Nun starten wir in einem großen Hürdenrennen in Bad Harzburg und danach im Gran Premio in Meran“, berichtete Vovcenko.

Mit einem weiteren Treffer für den in so starker Form agierenden Andrasch Starke hatte der Sommer-Nachmittag begonnen. Er führte La Louz (37:10) aus dem Stall von William Mongil zu einem hauchdünnen Erfolg über Neria. Kurios: Beide Erstplatzierten werden in Mülheim an der Ruhr vorbereitet.

So richtig viel Geld gab es im Hansheinrich Traun-Gedächtnisrennen (Ausgleich IV, 1.600 m), denn mit dem von Frank Fuhrmann trainierten Start-Ziel-Sieger Dashings Diamond (183:10 auf Sieg) war kaum zu rechnen. Denn der Wallach benötigte 17 Anläufe, um nun zum ersten Mal zu gewinnen.

Fast ein Heimspiel hatte Besitzertrainer Rüdiger Stein-Schomburg, denn gerade einmal 30 Kilometer von Hamburg entfernt in Bargfeld-Stegen bereitet er seine Pferde vor. Und die kurze Fahrt nach Horn sollte sich für ihn lohnen, denn mit dem fünfjährigen Wallach Mastoso (71:10, Eduardo Pedroza) schaffte er im Coca-Cola-Rennen (Ausgleich III, 1.600 m) einen Volltreffer. Genau auf der Ziellinie schob er gegen den Favoriten See Dex noch den Kopf nach vorne. „Er hat so toll gekämpft“, freute sich der Betreuer von Mastoso.

„Der heutige Renntag brachte einen Umsatz von 322.756,73 Euro, damit haben wir eine Umsatzsteigerung von 15,1% zum Vorjahr erreicht“, freute sich HRC-Vorstand Hans-Ludolf Matthiessen.