Alpenblume sorgt für internationalen Triumph im Sparkasse Holstein Cup

Alpenblume sorgt für internationalen Triumph im Sparkasse Holstein Cup

(Hamburg)  Internationaler konnte das Siegerteam in ersten Highlight der IDEE Derby-Woche am Sonntag vor rund 4.500 Zuschauern auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn kaum sein: Die vierjährige Stute Alpenblume (Quote 6,3:1), die im Sparkasse Holstein Cup (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.200 m) frühzeitig dominierte, steht im Besitz der in England lebenden Schwedin Kirsten Rausing (Tetra Pak-Erbin), wird von dem Iren Tim Donworth im französischen Chantilly trainiert und hatte den in Frankreich tätigen Italiener Cristian Demuro im Sattel. 

Als er Mitte der Zielgeraden den Turbo der Schimmelstute zündete, war die Entscheidung sofort gefallen. Wie ein Pferd von sehr hoher Klasse machte sich Alpenblume, die bei ihrem achten Start den vierten Karrieretreffer schaffte und hier 15.000 Euro verdiente, von der 13-köpfigen Konkurrenz in diesem enorm stark besetzten Rennen frei. Der Richterspruch von eineinviertel Längen Vorsprung wird ihrer Überlegenheit nur annähernd gerecht.

Auf den Spuren der Schwester

„Alpenblume ist eine Stute von sehr hoher Klasse, die sich nach ihrem ersten Start deutlich verbessert hatte. Das hat sie heute bewiesen. Ich habe es sehr genossen, für diesen Ritt nach Hamburg gekommen zu sein“, erzählte Jockey Cristian Demuro.

Siegtrainer Tim Donworth, der seit anderthalb Jahren in Chantilly arbeitet und aktuell 45 Pferde betreut, ergänzte: „Bei ihrem ersten Start in diesem Jahr in Lyon-Parilly stand im Vordergrund, Kondition zu bekommen. Wir hatten dann die Optionen, am Prix de Diane-Tag in Chantilly oder hier zu starten. Schließlich haben wir uns für Hamburg entschieden, da diese Prüfung einfacher aussah. Es war sehr wichtig, Black Type zu schaffen, denn es handelt sich um eine Schwester von Alpinista.“  Im Jahr 2022 gewann Alpinista den Grand Prix de l`Arc de Triomphe, das wichtigste Rennen Europas. Die Ausnahmestute sorgte bekanntlich auch in Deutschland für Furore. Alpenblume könnte auf Dauer ebenfalls in Grupperennen zu Hause sein.

Die Außenseiterin Ability rettete Platz zwei gegen die von weit hinten heranfliegende Derida, die laut Jockey Rene Piechulek „sehr phlegmatisch“ war und viel Boden gut machte. Ad Astra schien lange mehr als Rang vier zu erreichen. Aus optimaler Lage war die Französin Greym als Siebte nicht zu steigern.

Sunshine Girl eröffnet das IDEE Derby-Meeting

Begonnen hatte das IDEE Derby-Meeting mit einer 10.000 Euro-Prüfung für zweijährige Pferde. Hier dominierte die schon in Baden-Baden bei ihrem Debüt sehr stark gelaufene Stute Sunshine Girl in den Farben des Stalles Lucky Owner mit Bayarsaikhan Ganbat. Überzeugend verabschiedete sich die 2,6:1-Favoritin von Rocket Science und Faster Than Life.

„Sie hatte sich von Anfang an gut angestellt. Da sie in Frankreich gezogen wurde, könnten die Rennen dort ein Ziel sein, aber das wird in Ruhe mit dem Besitzer besprochen“, schilderte die Kölner Trainerin Sarah Weis.

Casinomaster liebt Hamburg – toller Auftakt für Sibylle Vogt

Hamburg und Casinomaster – das passt zusammen, denn in der Hansestadt trumpfte der nun achtjährige Wallach im Memorial für den viel zu früh verstorbenen Dortmunder Trainer Uwe Stoltefuß (Ausgleich IV, 1.200 m) zum wiederholten Male auf. Genau auf der Ziellinie hatte Sibylle Vogt den von Frank Fuhrmann in Möser bei Magdeburg vorbereiteten Bahnspezialisten gegen die Trainingsgefährtin Tommorah die Wende geschafft. „Er weiß genau, wo hier der Zielpfosten steht“, brachte es Deutschlands beste Rennreiterin auf den Punkt.

Sibylle Vogt schaffte einen perfekten Start in die Rennwoche, denn eine halbe Stunde später führte sie auch Eckhard Saurens Downtown (10,8:1-Außenseiter aus dem Stall von Peter Schiergen) zu einem sicheren Sieg über Arcon und Missouri. „Er ist noch relativ unerfahren, aber es war ja auch sein erster Start“, umschrieb Sibylle Vogt den tollen Einstand von Downtown.

Kein Treffer „7 gewinnt!-Wette“

Zum ersten Mal in Hamburg ausgespielt wurde die „7 gewinnt!“-Wette (mit einer Garantie-Auszahlung von 77.777 Euro inklusive Jackpot von 51.127,52 Euro), doch die 17,3:1-Außenseiterin Love Me (Rene Piechulek) aus dem Bremer Quartier von Pavel Vovcenko sorgte im vierten der sieben Wertungsrennen dafür, dass kein Wetter dieses Kunststück schaffte und es nun am kommenden Sonntag (2. Juli) einen noch höheren Jackpot als diesmal geben wird. Für sechs Richtige (2. Rang) betrug die Quote 1,117,1:1 Euro.

In der ersten Viererwette des Tages in diesem 2.000 Meter-Handicap belegten Sacher, Belisaire und Nordpower die Plätze zwei bis vier hinter Love Me – die Quote 3.325,1:1 Euro.

Die imponierendste Siegerin des Tages war die zum ersten Mal von Andreas Wöhler (Spexard) aufgebotene Sea of Joy (4:1), die mit Eduardo Pedroza in einem 2.850 Meter-Ausgleich III Start-Ziel mit acht Längen davonspazierte.

Doppel für Trainer Frank Fuhrmann

Vor einem Jahr belegte Lightning Jock sogar in der höheren Klasse einen ausgezeichneten Ehrenplatz, doch im abschließenden Ausgleich II über 1.800 Meter holte der Wallach, der zum Toto von 6,5:1 für den zweiten Tagestreffer von Trainer Frank Fuhrmann (Möser) sorgte, das damals Versäumte nach. Mit großem Endspurt passierte Lightning Jock unter Adrie de Vries noch Bavaria Iron, Manaia und Rufolo. Die Viererwett-Quote kletterte auf 23.486:1 Euro.

Konzept des Familienrenntages geht voll auf

Am großen Tag der Sparkasse Holstein betrug der Wettumsatz in den neun Rennen 278.502,33 Euro. HRC-Organisationsleiter Günther Gudert erklärte: „Der erste Tag eines Meetings ist immer etwas ganz Besonderes. Unser Team hat alles ganz gut in den Griff bekommen und anfängliche Probleme behoben. Leider gab es in einem Rennen einen Rückzahler auf den zweiten Favoriten. Wir haben ein tolles Hauptrennen gesehen. Unser Dank gilt der Sparkasse Holstein, die diese Prüfung ermöglichte. 14 Starterinnen hatten wir in diesem Rennen noch nie. Es hat mit Alpenblume eine Schwester von Alpinista gewonnen. Das ist sicher gut für das Rating. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr den Gruppe-Status erhalten. Bis zum Renntag am Mittwoch werden wir noch einiges verbessern. Es wird auch eine große Video-Wand aufgebaut.“

HRC-Schatzmeister Johann-Heinrich Riekers sagte: „Die Stimmung war sehr gut. Unser Ziel, einen Familienrenntag zu machen, ist voll aufgegangen. Ich habe viele strahlende Gesichter gesehen. Die Umsätze bewegten sich im Rahmen vom letzten Jahr. Leider hatten wir zweimal kleine Starterfelder, aber das hat das bombastisch besetzte Hauptrennen wieder ausgeglichen.“ Die beiden Minitrab-Rennen kamen bestens an. Miguel Lopez gewann bei der Variante mit den Jockeys im Sulky.

Nächster Renntag am Mittwoch 

Fortgesetzt wird die IDEE Derby-Woche am Mittwoch, 28. Juni mit einer Abendveranstaltung, dem Young Turf Day bei freiem Eintritt. Höhepunkt ist der My.bed.eu – Langer Hamburger (Listenrennen, 25.000 Euro, 3.200 m), der „Marathon“ des Meetings. 

Sparkasse Holstein-Cup - Alpenblume - Christian Demuro    (Video: Deutscher Galopp)
Sparkasse Holstein-Cup - Alpenblume - Christian Demuro (Video: Deutscher Galopp)