Derbyfieber - 12.500 Zuschauer feiern Windstoß-Sieg

Derbyfieber - 12.500 Zuschauer feiern Windstoß-Sieg

Pünktlich eine gute Stunde vor Beginn des IDEE 148. Deutschen Derby sorgte die Sonne für versöhnliche Stimmung in Hamburg-Horn, bestrahlte Pferde und Jockeys schon ein wenig im Führring und setzte dann auch das bedeutendste internationale Rennen auf einer deutschen Bahn ins richtige Licht. 12.500 Zuschauer gerieten völlig „aus dem Häuschen“ über den Sieg des an Nummer zwei gesetzten Hengstes Windstoß, den der junge Maxim Pecheur zum dritten Derbysieg für das Gestüt Röttgen pilotierte.

„Wir sind heilfroh, dass das Wetter mitgespielt hat am Derbytag“, so HRC-Präsident Eugen-Andreas Wahler, „und wir sind froh, dass es ein so fröhlicher Derbytag geworden ist“. Dazu trug beim HRC-Präsidenten auch Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote maßgeblich bei, der dem Club Komplimente zum Geläuf machte. Nach den Regenfällen der vergangenen Tage hatte der Senator mindestens einen schwarzen Acker ohne Grün vor Augen gehabt. Stattdessen erwartete ihn wie auch alle Besucher gepflegtes, sattes Grün. Das Ergebnis konsequenter und unermüdlicher Arbeit durch das Team des HRC in den frühen Morgenstunden jedes Renntages.

Während der erst 26 Jahre junge Derbysieger Maxim Pecheur, der mit dem Triumph gleichzeitig auch den ersten Gruppe-Sieg seiner noch jungen Karriere feierte, die „Ruhe weg hatte“, schrie Trainer Markus Klug die Begeisterung über seinen zweiten Derbysieg laut heraus, umarmte, wer ihm gerade begegnete und sprang übermütig Mitarbeiter Adrian Lange in die Arme. Der ist in Hamburg für die Boxeneinteilung zuständig und purzelte gemeinsam mit Klug ins Gras. 

Soviel Emotion sorgte auch für Begeisterung auf den Tribünen. Dr. Günther Paul, Vorstandsvorsitzender der Mehl-Mühlens-Stiftung, zu der Gestüt und Rennstall Röttgen gehören, strahlte über das ganze Gesicht: „Ich bin immer dafür, jungen Leuten Verantwortung und Aufgaben zu zutrauen.“  Auch Trainer Markus Klug zählt dazu, der vor sechs Jahren auf dem Gestüt Röttgen seine erste große Chance als Trainer bekam, und sich nun gewissermaßen mit dem Derbyerfolg bedankte. Vertrauen war auch für Maxim Pecheur das Stichwort: „Ich kenne das Pferd aus dem Eff-Eff, ich habe ganz auf ihn vertraut und es ihm überlassen - mehr konnte ich gar nicht tun.“  

„Familiensache“ - Stadt Hamburg ehrt Hein Bollow

Der ältere kleine Herr, den man fröhlich winkend an jedem Renntag in Hamburg-Horn sieht, der voller Respekt von jedem und jeder begrüßt wird, ist legendär. Hein Bollow, mit über 1000 Siegen als Jockey und als Trainer gleichermaßen erfolgreich und hoch verehrt,  ist am 5. Dezember 1920 geboren -  ein wahrer Zeitzeuge also - außerdem immer dabei, wenn es um Vollblut und Rennsport geht. Bollow ist ein Symbol dafür, dass die Rennsportfamilie funktioniert, ein Vorbild und Beispiel und dafür ehrte ihn die Stadt Hamburg. Der Innen- und Sportsenator der Stadt Hamburg, Andy Grote, überreichte den Ehrenteller der Hansestadt.

HRC-Präsident Eugen-Andreas Wahler hielt die Laudatio auf die Jockey- und Trainerlegende im Beisein von  Filip Minarik, jenem Jockey, der seit Jahren den engsten Kontakt zu Bollow hat.  Auch beim Trainer Peter Schiergen ist Bollow gern gesehen. Der einstige Spitzentrainer ist immer mit ganzem Herzen und wachem Verstand bei der Sache und auch beim IDEE Derby-Meeting 2017 an jedem Renntag auf der Bahn zu treffen.