„Starke“ Leistung von Lacazar im Stutenpreis

„Starke“ Leistung von Lacazar im Stutenpreis

Mit einem Tag Verspätung startete am Samstag auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn das IDEE Derby-Meeting mit einem großen Programm von zwölf Rennen, darunter zwei Grupperennen, der Bundesliga des Galopprennsports.

Im pferdewetten.de – Großer Hansa-Preis (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.400 m) gab der von Markus Klug trainierte Hengst Dschingis Secret (42:10) unter dem jungen Jockey Martin Seidl eine Gala-Vorstellung. Bis zur Zielgeraden ließ sich der letztjährige Derby-Dritte von Guignol führen, um sich dann resolut und leicht von seinen vier Konkurrenten abzusetzen.

40.000 Euro Siegprämie flossen auf das Konto des in Hong Kong ansässigen Besitzers Horst Pudwill für den Zweidreiviertel-Längen-Coup in diesem Top-Highlight unter dem Patronat des Wettanbieters aus Düsseldorf, der sich damit auch für die knappe Niederlage im Derby 2016 entschädigte, die unverändert die Gerichte beschäftigt.

„Der Boden, die Distanz und die Rennbahn in Hamburg waren so richtig nach seinem Geschmack. Dschingis Secret hat bewiesen, zu welchen Leistungen er fähig ist“, sagte sein Trainer Markus Klug (Köln-Heumar), der am Sonntag sieben Pferde im IDEE 148. Deutschen Derby satteln wird. „Der Große Preis von Berlin könnte nun ein Ziel sein.“

Der Favorit Iquitos lief als Zweiter sehr gut, er machte noch viel Boden gut. „Aber dennoch war er nach seiner Augenverletzung noch nicht der Alte“, erklärte sein Betreuer Hans-Jürgen Gröschel. Die Stute Nepal hatte als Dritte sehr starke Momente und blieb deutlich vor dem Mitfavoriten Guignol, der an der Spitze bald die Segel strich.

Zum Ausklang des Renntages gab es mit dem Preis der Mitglieder des Hamburger Renn-Clubs (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.200 m) noch ein weiteres Großereignis: Der Hamburger Stutenpreis wurde zu einer Gala der dreijährigen Stute Lacazar, die Peter Schiergen in Köln für das Gestüt Haus Zoppenbroich der auf dem Gestütsgelände wohnenden Ina Zimmermann (Rheydt bei Mönchengladbach) trainiert. 

Mit bemerkenswertem Endspurt schaffte die von dem siebenfachen Derby-Siegreiter Andrasch Starke optimal eingesetzte Tochter des früheren Derbysiegers Adlerflug ihren dritten Sieg in Folge. Leicht hielt die 57:10-Mitfavoritin Diana Storm und Navaro Girl, eine Schwester von Nutan (Derby-Sieger 2015) in Schach. Die Favoritin Well Spoken belegte nur Rang fünf – die Offensiv-Taktik war wohl des Guten zuviel. 

Als erste Siegerin verewigte sich die zweijährige Stute Schesaplana (Alexander Pietsch, 49:10), die in der Youngster-Prüfung das Geschehen früh dominierte. Mit der in Schweizer Besitz stehenden Dabirsim-Tochter zielt Trainer Christian von der Recke (Weilerswist) nun auf das Auktionsrennen in Köln. 

Wer ein gutes Gedächtnis hatte, der konnte den Sieger im Ausgleich I über 2.000 Meter auf dem Wettschein haben. Denn vor knapp zwei Jahren hatte Gestüt Ittlingens Sound Check schon den späteren Derbysieger Isfahan geschlagen. Nun sicherte er sich in großer Manier dieses 22.500 Euro-Handicap gegen Fair Trade und Molly le Clou. Für Ittlingen, dessen Besitzer Manfred Ostermann (Möbel-Multi aus Witten) selbst vor Ort weilte, machte die dreijährige Stute Atasha (40:10, Alexander Pietsch) sofort einen Doppelsieg perfekt.

Besonders viel Freude herrschte nach dem Überraschungserfolg des Außenseiters Victory Tiger in einem Amateurreiten, denn der von Pavel Vovcenko in Mahndorf trainierte Wallach gehört dem Galopp Club Bremen. seine Reiterin Monique Lübcke verfügt über einen glänzenden Erfolgsschnitt.

Eine reine Familienangelegenheit war die Wettchance des Tages, ein 1.800 Meter-Handicap, denn mit Absolute Amy (75:10, Iannis Poullis) vor Königin Callme setzte sich ein Pferd des Beeleners Rudi Storp gegen Königin Callme für seine Ehefrau Elisabeth durch. „Ich werde mich deshalb aber nicht von ihm scheiden lassen“, versicherte Elisabeth Storp.

Im Amazonenreiten ging der Sieg an eine Mannschaft aus Holland: Naziba stammt aus dem Stall von Besitzertrainer-Champion Lucien van der Meulen und wurde von der jungen Anna van den Troost an der Spitze frühzeitig auf großen Vorteil von der Konkurrenz weggeschickt. „Das war schon mein elfter Sieg in diesem Jahr“, versicherte Meulen. Der Autohändler stand auch nach dem Hanshin-Cup (Ausgleich II) am deutsch-japanischen Renntag wieder auf dem Siegertreppchen, denn sein My Mate (90:10) raufte sich unter dem Belgier Stephen Hellyn Start-Ziel vor Daring Lion, Charles Darwin und Neve knapp, aber sicher nach Hause. „Ich komme nur hierhin, wenn wir Pferde mit guten Möglichkeiten haben“, so Lucien van der Meulen.