Danelo ist der große „Lotto-Gewinner“ von Hamburg

Danelo ist der große „Lotto-Gewinner“ von Hamburg

(Hamburg)   Der beste Sprinter des Idee Derby-Meetings 2022 heißt Danelo: Der im Besitz des Gestüts Ittlingen (von Möbel-Unternehmer Manfred Ostermann aus Witten) stehende vierjährige Hengst triumphierte am Freitag, dem dritten Tag der Rennwoche, in beeindruckender Art und Weise im Großen Preis von LOTTO Hamburg (Gruppe III, 55.000 Euro, 1.200 m) vor 2.300 Zuschauern auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn.

Mit Jockey-Altmeister Jozef Bojko (51) im Sattel enteilte der in diesem Jahr immer weiter gesteigerte Exceed And Excel-Sohn aus dem Spexarder Quartier von Andreas Wöhler seinen fünf Konkurrenten mit tollem Speed mühelos und kam zu seinem ersten und mit 32.000 Euro Prämie honorierten ersten Erfolg in einem Gruppe-Rennen.

Die Favoritin Best Flying bestimmte lange die temporeiche Fahrt vor dem aus Startbox eins sofort innen positionierten Danelo, und in der alles entscheidenden Phase verabschiedete sich Danelo zur Quote von 7,9:1 mit eindreiviertel Längen Vorsprung auf der Bahn, auf der er vor einem Jahr schon einen Ausgleich II gewonnen hatte, von dem noch stark anpackenden Franzosen King Gold und der nicht ganz weiterziehenden Best Flying.

Stetige Weiterentwicklung – bald in der Goldenen Peitsche

„Danelo hat sich immer weiterentwickelt und macht uns richtig Spaß. Sein Jockey Jozef Bojko hatte immer ein gutes Gefühl unterwegs. Er ist schon lange bei uns am Stall, und wir wissen, was wir an ihm haben. Er hat ihn rechtzeitig eingesetzt. Danelo scheint die Eignung für den weichen Boden von seiner Mutter mitbekommen zu haben. Die einschlägigen Sprintrennen stehen weiterhin auf dem Programm.“ Natürlich gehört dazu auch die Goldene Peitsche in Baden-Baden.

Besitzer Manfred Ostermann meinte: „Das ist der Wahnsinn. Ich bin erstaunt, wie Danelo auf diesem Boden zurechtgekommen ist. Wir steuern die Goldene Peitsche an, das Rennen hat mein Vater vor vierzig Jahren zuletzt gewonnen.“

Sehr zufrieden war man im Lager des Zweitplatzierten King Gold. Jockey Bauyrzhan Murzabayev: „Er ist stark gelaufen.“ Best Flying lief als Dritte die Form aus. „Sie hatte ein ungestörtes Rennen vorne, doch am Ende wurde sie etwas müde. Vielleicht war die Startfolge etwas zu dicht. Nun bekommt sie ein paar Wochen Pause“, so Trainer Andreas Suborics.

Der Norweger Could Be King konnte aus guter Lage nicht mehr beschleunigen, während Jir Sun aus Tschechien nie gefährlich wirkte. Waldersee baute stark ab. „Dieser Boden war nichts mehr für ihn“, sagte Andreas Wöhler.

Erneuter Suborics-Sieg zum Auftakt

Mit insgesamt zwölf Rennen gab es zum Start des Derby-Wochenendes ein großes Programm, das wegen der Übertragung mehrerer Rennen nach Frankreich bereits um 11:35 Uhr startete.

Die große Form des Kölner Trainers Andreas Suborics hielt auch im einleitenden 1.400 Meter-Rennen, das sich der klare 2:1-Favorit Felippo mit Martin Seidl noch sicher gegen It’s My Dream und Carl‘s Meteor holte.

Einen weiteren Seidl/Suborics-Treffer mit Miss Liberty verhinderte die von Peter Schiergen für Dr. Christoph Burmester trainierte Techno Music (B. Murzabayev, Quote 6,6:1) in einem 2.200 Meter-Ausgleich III.

Power Daddy ein hochtalentierter junger Galopper

Einen Nachwuchsgalopper von hohem Format dürfte man in einem 1.200 Meter-Rennen gesehen haben. Denn wie Power Daddy (Quote: 4,1) für die vielköpfige Besitzergemeinschaft des Mülheimer Turfsyndikats 4 mit der von Winning Spirit vor Zariza angeführten Konkurrenz umsprang, war beeindruckend. Jockey Adrie de Vries über den von Axel Kleinkorres in Mülheim vorbereitete Dandy Man-Sohn: „Er hatte in der Arbeit schon viel gezeigt und besitzt viel Klasse. Ich hatte Bedenken wegen des weichen Bodens, aber es ging relativ leicht.“ Ein Auktionsrennen könnte nun das nächste Ziel sein.

Ebenfalls ein mehr als gelungenes Debüt gab die ein Jahr ältere Lucky Empress (6,4:1) in einer 1.600 Meter-Konkurrenz. Leon Wolff klärte mit der von Hans-Albert Blume erstmals engagierten Stute früh die Fronten vor Olpha und Birthday Paradise. „Sie stand im vergangenen Jahr in einem anderen Stall und war noch nicht soweit. Nach einer Pause hatte sie schon gut gearbeitet“, signalisierte Co-Trainerin Alida Blume.

Nichts verlernt

Stets eine besondere Zuschauer-Attraktiven ist das Ex-Aktiven Reiten, und diesmal zeigte Christopher Ceballos-Sanchez, dass er im Rennsattel nichts verlernt hat. Souverän war er in diesem 1.600 Meter-Handicap mit dem von Claudia Barsig für ihre Tochter Christin trainierten Healey (4,8:1) vor Schäng und Modulation voraus. „Ich reite einmal in der Woche beim Galopp, aber Healey hat heute alles von alleine gemacht“, schilderte er.  Die Favoritin New Day (Dennis Schiergen) blieb am Start stehen.

„Anton“ beherrscht die Gegner

Die Wetttrennen des Tages waren zwei Prüfungen mit jeweils 10.000 Euro Garantie-Auszahlung in der Viererwette. In einem 2.800 Meter-Handicap landete Anton von Marlow (5,6:1) für die Familie Schleusner mit Amateur-Champion Ronny Bonk nach Platz zwei am Sonntag einen verdienten und offensiv vorgetragenen Treffer vor Raja, Roxalagu und Paloma. Die Viererwette bezahlte 2.775,2:1 Euro.

Im finalen Viererwett-Rennen (Ausgleich IV, 1.400 m) feierte Jozef Bojko (ähnlich wie sein Kollege Leon Wolff und Trainer Frank Fuhrmann) seinen zweiten Tagestreffer – auf Rollicking (5,8:1), die Windham Belle, Orthos und Tableforten hinter sich ließ. Die Quote betrug 886,6:1 Euro.

Fellow siegt weiter

Sensationell ist die Entwicklung des von Dr. Andreas Bolte aus Lengerich entsandten Fellow (7,9:1), der im 2.200 Meter-Ausgleich II beim siebten Start seinen fünften Treffer landete. Start-Ziel bestimmte Jockey Rene Piechulek mit dem Wallach das Geschehen gegen den Favoriten Panjari und Leon. „Heute war sein Boden, und er hat die schwächere Form aus Baden-Baden direkt korrigiert“, versicherte sein Partner.

Erneut erfreulicher Wettumsatz

Trotz des regnerischen Wetters konnte man mit dem Wettumsatz nach den zwölf Rennen erneut sehr zufrieden sein. Riko Luiking, Geschäftsführer von WETTSTAR, erklärte: „Auch am dritten Renntag wurden die Umsatzerwartungen mehr als erfüllt. Trotz des am Morgen und in der ersten Hälfte des Renntages anhaltenden Regens, konnte der HRC 109.445,00 Euro Bahnumsatz verzeichnen. Insgesamt belief sich der Umsatz auf sehr gute 335.652,94 Euro. Ein Rückzahler im zweiten Rennen in Höhe von 7.106,03 Euro verhinderte ein noch besseres Ergebnis.“

Arc-Sieger und Titelverteidiger Torquator Tasso am Samstag

Fortgesetzt wird das IDEE Derby-Meeting am Samstag, 2. Juli mit zwölf Rennen ab 10:50 Uhr. Absoluter Höhepunkt ist an diesem Tag der Wettstar.de – Großer Hansa-Preis – 200 Jahre Deutscher Galopp (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.400 m) mit Titelverteidiger und Arc-Sieger Torquator Tasso und dem letztjährigen Derby-Zweiten und im Großen Preis der Badischen Wirtschaft erfolgreichen Alter Adler. Das ganz große Event der Galopp-Saison 2022 hierzulande geht am Finalsonntag, 3. Juli, über die Bühne: 20 Pferde kämpfen um das IDEE 153. Deutsches Derby (Gruppe I, 650.000 Euro, 2.400 m).

Der Hamburger Renn-Club im Internet: www.galopp-hamburg.de

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Danelo mit Joszef Bojko
Danelo mit Joszef Bojko