Derby-Splitter: Umsätze, Schlafplätze, Parkplätze und der “Marathon-Mann”

Derby-Splitter: Umsätze, Schlafplätze, Parkplätze und der “Marathon-Mann”

12.400 Wettscheine wurden am Derbytag an den zwanzig Totokassen in Hamburg-Horn abgegeben.  Die 2.000 anwesenden Besitzer, Clubmitglieder und Gäste sorgten für einen Bahnumsatz von 176.675 Euro. Daraus ergibt sich ein Durchschnittswert pro Wettschein von 14,25 Euro. Eine ungewöhnliche Größenordnung, normalerweise liegt auf deutschen Galopprennbahnen der Durchschnittswert zwischen acht und neun Euro pro Wettschein.

222 mal gut geschlafen haben hoffentlich die Betreuer der in Hamburg gestarteten Pferde. Pünktlich zum Derby-Meeting wurde nach über einjähriger Pause die Jugendherberge auf dem Rennbahngelände wieder eröffnet. Der Hamburger Renn-Club konnte für die unentbehrlichen Helfer in den Ställen insgesamt 222 Übernachtungen buchen. Eine Jugendherberge direkt auf der Rennbahn, das gibt es nur in Hamburg.

Prost durften die Besucher ab Freitag Nachmittag auf der Horner Rennbahn sagen. Erst fünf Tage vor Meetingsbeginn ging nach langen Gesprächen auf verschiedenen Ebenen die behördliche Genehmigung ein, dass neben Besitzern, Clubmitgliedern, Aktiven und Mitarbeitern auch eine begrenzte Anzahl von Besuchern auf die Rennbahn kommen darf, verbunden mit einem strikten Verbot zum Ausschank alkoholischer Getränke. Diese Regelung galt für alle Großveranstaltungen in Hamburg. Bei zwei Ortsterminen stellten die Behördenvertreter fest, dass es auf einer Rennbahn doch etwas anders zugeht als bei den „Meetings“ im Stadtpark und im Schanzenviertel. Sie erweiterten zwei Tage vor dem Derby die Genehmigung mit der Erlaubnis zum Ausschank alkoholischer Getränke. So konnten nicht nur Siege und Wettgewinne ausgelassen gefeiert werden.

Parkplätze sind bei Rennen in Horn immer ein Problem, weil bei einer Rennbahn in einem dicht bewohnten Gebiet einfach keine ausreichenden Flächen zur Verfügung stehen. Das war bei der begrenzten Besucherzahl diesmal anders. Es konnte jedem, der sich angemeldet hatte. ein Stellplatz zur Verfügung gestellt werden. Das wird nächstes Jahr anders sein, wenn am Derbytag hoffentlich wieder 20.000 Besucher kommen dürfen. Der Veranstalter arbeitet an einer auch dann praktikablen Lösung.

The Marathon Man ist einer der Titel für Moderator Thorsten Castle. In der langen Geschichte des deutschen Rennsports gab es viele hervorragende Moderatoren und Kommentatoren, aber keiner legte an einem Renntag so viele Meter zurück wie er. Auf dem Geläuf, bei Siegerehrungen, im Kreis der Besucher oder an der Startmaschine, überall war Thorsten Castle zu finden. Dazu kamen risikoreiche Auftritte bei der Begrüßung, mal auf einem Surfbrett im See oder in waghalsiger Höhe auf dem Tribünendach.