Die Rennsaison 2016 aus Hamburger Besitzersicht

Die Rennsaison 2016 aus Hamburger Besitzersicht

Zu Beginn des Rennjahres 2016 machten sich fünf Besitzer aus Hamburg und Umgebung Hoffnung auf einem Sieg im IDEE 147. Deutsches Derby. Insbesondere Boscaccio aus dem Besitz von Rainer Hupe & Friends galten große Hoffnungen. Aber auch andere passionierte Besitzer wollten gerne ihr Pferd im Derby sehen, aber dies erweist sich häufig als zu schwer.  Alsterprinz aus dem Stall Winterhude von Rennbahnarzt Dr. Peter Wind und Freunden eröffnete die Saison mit einem sehr guten zweiten Platz in einem Sieglosenrennen, verletzte sich danach aber und konnte die gesamte Saison nicht mehr herausgebracht werden. Das Vollblutgestüt Lindenhof hatte mit  Sir Scott einen Sieger in einer Sieglosenprüfung in Magdeburg, meldete das Pferd gleichwohl frühzeitig aus dem Derby ab. Rapid Loup  aus dem Besitz von Dr. Wolf-Rainer Mehring und Rennstall Darbovens Russian Flamenco konnten sich nicht für das Derby qualifizieren. Beide Pferde siegten aber am Ende der Saison auf der Sandbahn in Dortmund.

Boscaccio wurde aber seinem guten Ruf gerecht. Er eröffnete die Saison mit einem leichten Sieg in Hoppegarten und gewann anschließend das Derby Trial in Hannover. Mit einem Sieg in der wichtigsten Derby-Vorprüfung, dem Union-Rennen auf Gruppe II – Niveau avancierte er zum absoluten Favoriten für das Derby. Die heftigen Regenfälle während des Hamburger Meetings haben den Boden sehr schwer gemacht und auf diesem Boden konnte er den begehrten Sieg nicht erreichen. Er lief dann noch im Großen Preis von Baden, aber auch dort war der Boden sehr strapaziert und der einsetzende Regen tat sein Übriges, so dass der Hengst seine Klasse nicht in einen Erfolg ummünzen konnte. Angesichts der guten Leistungen in der ersten Jahreshälfte bleibt Boscaccio aber eine große Hoffnung für die neue Saison. Es gab aber noch eine hochklassige Gruppesiegerin mit Nepal aus dem Stall Seseke von Bernd Huckschlag aus Elmshorn. Nach einem überlegenen Erfolg in Hoppegarten ging man nach Mailand und hier gewann die Stute die klassischen Oaks Italia unter Mikki Cadeddu auf Gruppe-II-Niveau. Leider konnte die Stute verletzungsbedingt nach diesem Erfolg in der Saison nicht mehr herausgebracht werden.

Der Stall Seseke war auch mit seinen Handicappern erfolgreich. Venezianus gewann zwei Ausgleiche III, einen davon auf unserer Derbybahn. Freedom Time siegte auf diesem Level in Baden-Baden. So Proud gewann ein Sieglosenrennen in Bad Harzburg.

Im Hindernissport gewann Bernd Huckschlag in Gemeinschaft mit dem Gestüt Riepegrund mit Kazzio das Svenstk Grand National auf Listenebene, im Sattel natürlich der in Hamburg geborene Champion Cevin Chan.

Ein weiteres hochklassiges Pferd ist Stall Margarethes Fair Mountain. In der Grand-Prix Klasse war der eine oder andere Gegner zu stark, auch passten die Bodenverhältnisse nicht immer. Nach einigen schönen Platzierungen in dieser Klasse gab es im Spätsommer einen Erfolg auf Listenebene im Fritz Henkel- Stiftungsrennen in Düsseldorf.

Für den Stall Winterhude war der Ausfall von Alsterprinz eine große Enttäuschung. Dafür machten andere Vertreter dieses Stalles den Besitzern einige Freude. Shining Rules gewann einen Ausgleich III in Köln. Just New war erfolgreich in einem Jagdrennen in Verden und siegte später im Jahr in einem Flachrennen in Deauville. Dreimal erfolgreich war Perfect Swing, der in Hamburg, Bad Harzburg und dem belgischen Mons gewann.

Für unseren Präsidenten Eugen Andreas Wahler und seine Freunde war in dieser Saison Dabadiyan mit Erfolg am Start. Er gewann in Bremen einen Bumper, ein Flachrennen für Hindernispferde. Das Pferd blieb dann auf der Flachen und gewann noch zweimal im belgischen Mons.

Aber auch unser Vizepräsident wurde mehrmals zur Siegerehrung gebeten. Power Euro siegte für den Rennstall Darboven in Baden-Baden und Bad Doberan, Polski Poseidon war in einem Hürdenrennen in Bad Harzburg erfolgreich und wie oben schon erwähnt war Russian Flamenco der letzte Hamburger Saisonsieger in Dortmund auf der Sandbahn.

Auch der Stall Bergholz von Dr. Wilhelm Jenckel war in diesem Jahr erfolgreich.  All Win durfte dreimal als Sieger vom Geläuf zurückkehren. Nach einem Auftaktsieg in Dresden waren Köln und Dortmund die Erfolgsbahnen für die Siege im Ausgleich III.  Silicon Valley war dann zur Freude seines Besitzers auf der Hamburger Derbybahn in einem Ausgleich II erfolgreich.

Eine sehr engagierte und passionierte Besitzerin ist Andrea Kötz, die ihre Pferde unter dem Namen Stall Anpak laufen lässt. Sie ist zudem als Sponsorin in Hamburg und vor allen Dingen als Namensgeberin für das Meeting in Bad Doberan in Erscheinung getreten. Da hat sie es richtig verdient, dass auch ihre Pferde erfolgreich gewesen sind. Ramona Beat gewann einen Ausgleich IV in Hannover und Anpak war nach einem Maidenerfolg in Bad Harzburg anschließend in Köln ebenfalls im Ausgleich IV siegreich. Wer das Freudentänzchen der Besitzerin nach dem Sieg in Bad Harzburg persönlich miterlebt hat, kann ermessen, welche überschwängliche Freude der Sieg eines eigenen oder in einer Gemeinschaft gehaltenen Pferdes bedeutet.

Auch in diesem Jahr ist der Stall von Sonja und Dr. Rüdiger Stein-Schomburg in Bargfeld-Stegen erfolgreich gewesen. La Commune hieß die Stute, die in Baden-Baden in einem Sieglosenrennen gewann. Man sagt ja, dass Siege in Hamburg und Baden-Baden doppelt schön sind, aber allen Siegern sei herzlich gratuliert.

Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick. Für das Derby 2017 sind noch, sofern keine Nachnennungen erfolgen, Stall Margarethes Fair Friend und Rennstall Dabovens Power Bullit genannt. Soweit ersichtlich, sind beide noch nicht gelaufen. Hoffnungen für das Rennen der Rennen sind sicherlich vorhanden. Beiden Pferden und Besitzern ein herzliches Hals und Bein und auch allen anderen Aktiven aus Hamburg und Umgebung viel Erfolg für 2017. Mögen die Pferde immer gesund aus ihren Rennen zurückkehren. 

Rainer Homann

Die Rennsaison 2016 aus Hamburger Besitzersicht